#68: Der Königin neuen Kleider – in 8 Schritten zur Kleiderschrankordnung

Dein Stil ist frankophil? Pourquoi pas! Hauptsache der Inhalt deines Kleiderschranks passt zu dir, chérie!

Willkommen, 2025! Neues Jahr, neues Glück? Gerne doch! Wie wäre es zum Beispiel mit einer Neuaufstellung deines Kleiderschranks? Let’s see!

Der Inhalt deines Kleiderschrankes entspricht dir total und passt zu deiner aktuellen Lebenslage. Die tägliche Auswahl der Kleidung fällt dir leicht. Da du deinen Schrank so ausgestattet hast, dass dich im Prinzip jedes Kleidungsstück zufriedenstellt, ist es egal, nach welchem Teil du greifst, denn du hast Lust, alles zu tragen. Wenn du deinen Kleiderschrank öffnest, fühlst du dich direkt inspiriert. Einfach herrlich!

Klingt gut, willst du auch? Dein Kleiderschrank ist – wie auch dein Bücherregal oder ganz generell deine Wohnung – ein Spiegel beziehungsweise Ausdruck deiner Selbst. Doch wie oft hast du dir schon vorgenommen, dich gewählt auszudrücken, deine Worte weise auszusuchen, sie dir bewusst zurechtzulegen anstatt sie einfach so loszufeuern? Vielleicht braucht dein persönlicher Ausdruck aka dein Kleiderschrank ein Make-over! Und das ist explizit kein Freifahrtschein für besinnungsloses Drauflosshoppen. Statte deinen Schrank stattdessen bewusst aus. So, dass er dich und dein Leben optimal repräsentiert und unterstützt. Ich zeige dir, wie’s geht (in acht Schritten).

 

Erstens, Sentimentalitäten.

Die wichtigste Regel zuerst: Fange nicht mit emotionalen Kleidungsstücken an! Alles, an dem irgendwie Erinnerungen oder anderweitig Gefühle hängen, ist in Wirklichkeit gar kein Kleidungs-, sondern ein Erinnerungsstück. Es funktioniert ganz anders als ein normales Kleidungsstück (oder wann hattest du dein Abiballkleid das letzte Mal beim U-Bahnfahren an?) und gehört deshalb nicht in diese Kategorie. Leg alle Teile, die dich sentimental werden lassen, erstmal beiseite!

 

Zweitens, Reinigungsbügelbereinigung.

Zunächst nimmst du alle Kleidung aus deinem Schrank, löst sie von eventuellen Bügeln und bildest sowohl mit der Kleidung als auch mit den Bügeln jeweils einen Haufen. Dann sortierst du DIREKT ALLE Kleiderbügel aus, die du absolut hässlich findest, und stoppst sofort die Invasion der Kleiderbügel, die aus der Reinigung kommen. (Das ist ein Beispiel, wenn du die Drahtbügel wirklich am allerbesten/schönsten/praktischsten findest, bitteschön, behalte sie.) Du solltest dich mit dir selbst nach Möglichkeit auf eine Sorte Bügel einigen, allein das bringt schon optische Ruhe rein!

 

Drittens, Ausmistaktion.

Abgetragene, unmodische, langweilige, nichtssagende, unpassende, zwickende, alberne Kleidung? Alles muss weg. Am Ende wird die Essenz deiner Kleidung übrigbleiben. Lieblingsstücke, die dir etwas bedeuten, deiner Figur schmeicheln, sich wie eine zweite Haut anfühlen. Das, woran du wirklich hängst, wird nicht mehr in der Masse untergehen. Das erleichtert dir den Start in den Tag enorm!

 

Viertens, Körbeverteilung.

Stelle je einen Korb bereit für Dinge, die zurückgegeben, ausgebessert, verkauft, gereinigt oder sonstwie gewartet werden müssen. Trage dir am besten direkt einen Termin ein, wann du dies erledigst.

 

Fünftens, Wunschgarderobe.

Bevor du Neuanschaffungen tätigst, werde dir darüber im Klaren, nach was genau du eigentlich suchst. Es gibt hier keine logische Kausalkette à la „Weil ich so und so bin, kann ich das und das (gut) tragen“. Im Gegenteil: Du kannst umgekehrt deine Kleidung auch danach auswählen, wie du dich fühlen willst. Willst du dich wohlfühlen, jünger oder attraktiver? Willst du als Chefin wahrgenommen werden oder durch deine Kleidung einen Selbstbewusstseinsboost erhalten? Willst du durch deinen Stil dein Interesse an Nachhaltigkeit zeigen? Entscheide dich für dich entsprechende Kleidung!

„Bevor du das Neuorganisieren deines Kleiderschranks in Angriff nimmst, denke in Ruhe darüber nach, wie du aussehen und dich fühlen möchtest. […] Richte deine Aufmerksamkeit auf den eigentlichen Grund, warum du eine neue Ordnung suchst, nämlich dein Zuhause so umzugestalten, dass es deine Persönlichkeit und deine Vorstellung vom Leben reflektiert und stärkt.“ Monica Leed – Simply Spaced. Ordnung schaffen für ein befreites Leben

 

Sechstens, Auslage.

Nach dem Ausmisten geht’s ans Wiedereinräumen. Diesmal mit Stil und System. Generell gilt: Schweres nach unten, Leichteres nach oben beziehungsweise öfter benutztes griffbereit, alles andere drumherum. Ansonsten gibt es unzählige Möglichkeiten, deinen Kleidungsschrank zu organisieren (Art des Kleidungsstücks, Stilrichtung, Schnitt, (Regenbogen-)Farben, Marke, Länge, Anlass, Jahreszeit, Stimmung, Kerngarderobe,…)

Marie Kondo schlägt die Sortierung nach Farben und Länge vor (von lang/dunkel bis kurz/hell). Auf diese Weise entsteht von links nach rechts (unsere natürliche Blickrichtung, wenn wir in Europa aufgewachsen sind) eine Aufwärtskurve, die unsere Stimmung hebt.  

Wie wäre es ansonsten mit Gürtelhaken, durchsichtigen Ständern für Handtaschen, speziellen Hosenbügeln oder Schachteln für Accessoires? Du kannst, musst aber nicht, in schicke Ordnungshelfer investieren. Ich empfehle hier immer gerne, auch mal unkonventionell zu denken und lieber Kartons und Boxen, die man bereits besitzt, umzufunktionieren. Make it boutique-like wie ein attraktives Schaufenster! Erschaffe eine Auslage wie im Geschäft mit deinen Lieblings It-Pieces: Sonnebrille, Parfumflakon, hübsches Paar Ohrringe, Armbanduhr und Haarband sind tolle Hingucker!

 

Siebtens, Falten.

Falte alles zu dekorativen Päckchen. Deine Kleidung wird so zu appetitlich aussehenden Häppchen wie in einer Bento-Box!

 

Achtens, Kapsel?

Hast du Lust auf eine Capsule Wardrobe, eine spezielle Art des Kleiderschranks? Dann stelle dir zum Beispiel zehn Lieblingsoutfits zusammen aus Teilen, die gut miteinander kombinierbar sind. Investiere dazu in hochwertige Basics, deine all time favorites. Wenn du magst, kannst du deine Lieblingsoutfits auch im Kleiderschrank (immer mal wieder anders) präsentieren. Mehr zum Thema Capsule Wardrobe erfährst du in diesem Blogartikel.

 

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