#30: How To: Erinnerungsstücke aufräumen nach KonMari®

Heute kümmern wir uns um die fünfte und letzte Kategorie: Erinnerungsstücke. Du weißt am besten, was für dich sentimental oder mit Emotionen behaftet ist, aber als Anregung dafür, wonach du suchen kannst, kommt hier eine kleine Liste:

·       Zeugnisse & Zertifikate

·       Jahrbücher

·       Trophäen, Pokale & Medaillen

·       Kunst/Malereien/Selbstgemachtes

·       Glücksbringer

·       Briefe & Postkarten

·       Fotos

·       Tagebücher

·       Puppen & Kuscheltiere

·       Souvenirs

·       Sonstiges

 

Schritt 1: Trage ALLES auf einem Haufen zusammen.

Nachdem du bereits deine Kleidung, Bücher, Papiere und alles Sonstige, was unter Komono fällt, aufgeräumt hast, bist du bereit, auch die letzte und schwerste Kategorie anzugehen: Die Dinge, an denen du aus diversen Gründen besonders hängst. Suche nun all die Gegenstände, die noch übrig sind, zusammen. Es müssten diejenigen sein, mit denen du Erinnerungen und Emotionen verknüpfst. Möglicherweise hast du auch während des Aufräumens der vorangegangenen Kategorien hin und wieder Sachen zurückgestellt, bei denen zu viele Gefühle hochkamen. Jetzt ist es Zeit, sich mit dem Sentimentalen zu beschäftigen.

 

Schritt 2: Führe den joy check durch.

Du kennst es: Nimm ein letztes Mal vorm Ende deines Aufräumfestes jedes einzelne Teil in die Hand, halte es vor dein Herz, schließ die Augen und frag dich: Macht es mich glücklich? Bei dieser letzten Kategorie darfst du dir ruhig ein bisschen mehr Zeit nehmen, auch das Blättern in Tagebüchern oder Briefen ist erlaubt. Die Dinge, die du in der Hand hältst, haben dich einmal glücklich gemacht. Du denkst, wenn du sie wegwirfst, geht ein Teil von dir verloren. Sich von den Dingen zu trennen bedeutet aber, sich mit der Vergangenheit noch einmal auseinanderzusetzen und sie dann abzuschließen. Frag dich also, ob es dich immer noch glücklich macht, hör wirklich auf dein Herz. Entscheide aktiv, was du jetzt in deinem Leben haben willst. Das Loslassen von Dingen aus der Vergangenheit ebnet den Weg in eine unbeschwerte Zukunft.

 

Tipps zum Loslassen

Frag dich beim Festhalten von Dingen immer, WARUM du etwas behalten möchtest. Welches Gefühl geben dir die Dinge? Kannst du dieses Gefühl auch auf andere Weise bekommen, ohne dass du die Gegenstände dafür brauchst? Das Gleiche gilt auch für Sammlungen: Welchen Zweck hat deine Sammelleidenschaft? Sammelst du nur noch um des Sammelns Willen? Mach dir klar, dass du nur begrenzten Platz zu Verfügung hast. Wenn Luft und Energie in deinem Zuhause nicht frei zirkulieren können, fühlst auch du dich höchstwahrscheinlich blockiert.

Möchtest du, dass sich dein Leben verändert? Dann musst DU etwas ändern. Fang damit an, Dinge von gestern loszulassen! Spätestens die Dinge, die dich an etwas Negatives erinnern oder dich mit längst Vergangenem konfrontieren wie mit einer Beziehung, die nicht mehr existiert, sollten nun aus deinem Leben verschwinden. Sei mutig und fang ein neues Leben an, in dem du schönere Erinnerungen sammeln kannst.

Wenn es dir sehr schwerfällt, etwas Sentimentales gehen zu lassen, kannst du auch ein Foto davon machen und ein schönes Album anlegen (s. unten). So kannst du den Gegenstand, sei es ein gemaltes Bild von deinem Kind, ein Brief eines verstorbenen Freundes oder eine Urkunde, die du mal erhalten hast, jederzeit anschauen, befreist dich aber von dessen physischem Gewicht.

 

Schritt 3: Verstaue deine Erinnerungsstücke.

Die Erinnerungsstücke, die du behalten willst, sollten einen Ehrenplatz bekommen. Entweder du stellst sie sichtbar aus und kreierst eine Art Altar für all das, was du liebst. Oder du legst eine schöne Box an, in der die Dinge nicht einstauben. Die Box sollte für dich präsent aufbewahrt und nicht in den Keller oder auf den Dachboden verbannt werden, wo sie unerreichbar ist. Nicht jedes Erinnerungsstück möchtest du deinen Gästen zeigen. Ein guter Ort kann daher auch eine Schranktür von innen sein. Gestalte die Innenseite deines Schrankes wie an einer amerikanischen High School mit allem, was du liebst. Das morgendliche Kleiderheraussuchen wird so zu einem Fest.

 

Fotos

Fällt es dir schwer, dich von Fotos zu trennen? Egal ob analog oder digital, so kannst du es angehen: Nimm die Fotos einzeln in die Hand bzw. klick sie einzeln an. Schau sie nach Doppelungen durch. Oft haben wir (fast) dieselben Motive mehrmals fotografiert. Brauchst du dasselbe Foto dreimal? Behalte von diesen doppelten (oder dreifachen, vierfachen, ...) immer nur jenes, welches du am schönsten findest. Sortiere alle Fotos aus, die Orte, Dinge, Tiere oder Personen zeigen, die du nicht (er-)kennst oder mit denen du nichts mehr zu tun hast. Ordne deine Fotos entweder nach Ereignis (Hochzeit, Geburtstag, Reise etc.) oder nach Jahr. Ich schlage das Sortieren nach Jahren vor. Innerhalb der Jahresordner oder -alben kannst du zusätzlich noch nach Ereignis ordnen. Geh die Fotos dann noch einmal durch. Dieses Mal suchst du nicht die doppelten heraus, sondern fokussierst dich wieder auf den joy check. Frag dich bei jedem Bild: Macht es mich glücklich? Fotos, die du dir erst wieder anschauen willst, wenn du in Rente bist, nehmen Platz weg für dein Hier & Jetzt. Wenn du dich in der Gegenwart an ein bestimmtes Erlebnis erinnern willst, frag dich, welches Foto (oder welches andere Erinnerungsstück) dies am besten schafft? Brauchst du wirklich 10 verschiedene Erinnerungsstücke oder reichen eins oder zwei pro Ereignis? Vertraue deinem Gefühl! Das Anlegen eines Albums kann sich als tolle Reise durch deine private Geschichte entpuppen, das Album selbst lädt zum Anschauen ein. Das Ziel sollte deswegen sein, dass du alle Kisten mit losen Fotos ausmistest und deine Schätze am Ende nur noch in Alben hast.

Tipp: Wie wär's, wenn du die Quintessenz deiner Fotosammlung nochmal extra in ein schönes Album klebst oder dir einen Ordner auf dem PC nur mit deinen Joyfotos anlegst? Oder hast du viele Passfotos und kannst dich nicht trennen? Behalte aus jedem Jahr eins und erstelle damit eine timeline (chronologische Folge). So kannst du die kleinen Veränderungen sehen. Ehre die Erinnerungsstücke, die du ausgewählt hast!

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