#37: Future Selfing oder wie du das Beste aus dir und deinem Zuhause machst

Heute ist der 12. Januar 2024, das Jahr ist noch ganz frisch. Der beste Zeitpunkt also, um sich mit sich selbst und der Zukunft, genauer gesagt dem zukünftigen Selbst (Future Self) zu beschäftigen.

„Dein zukünftiges Ich wird es dir danken.“ ist ein Satz, den wir vielleicht schonmal gehört haben, wenn es darum geht, etwas in der Gegenwart zu tun oder zu unterlassen, um eine bessere Zukunft zu haben. Die Fähigkeit, das zukünftige Ich bereits jetzt mitzudenken, ist enorm wichtig, um langfristig Erfolg zu haben. Und genau darum soll es im heutigen Blogpost gehen. Und weil es mein Metier ist, hängen wir das Zuhause gleich mit dran und kümmern uns im selben Atemzug auch gleich ums Future Homing 😉 Bereit?

 

Find your why

Die erste Hälfte des Gute-Vorsätze-Monats ist fast vorüber. Aber mal ehrlich: Sind Vorsätze überhaupt zielführend? Es ist super zu beschließen, einen Monat lang mehr Sport zu treiben, weniger Netflix zu konsumieren oder ganz auf Zucker zu verzichten. Wirklich sehr, sehr lobenswert. Aber was passiert, wenn Fastenzeit oder Veganuary vorbei sind? Meistens fallen wir zurück in alte Muster. Weil die Veränderung von vornherein eben nur temporär gedacht war, als zeitweiser Detox. Wie kann ich abnehmen? Weniger Zucker essen oder mehr Sport treiben. Wie kann ich mehr Zeit für meine Liebsten haben? Weniger Fernsehen und im Internet surfen. Wie kann ich mich mehr verbunden fühlen? Durch Meditation oder Yoga. Wenn wir für ein paar Tage oder Wochen unseren Lebensstil ändern, konzentrieren wir uns vornehmlich auf das Wie.

Ähnliches gilt fürs Ordnungschaffen. Es gibt tausend Anleitungen und Konzepte, Tipps und Tricks dafür, wie es gelingt, aufzuräumen. Doch vor lauter Werkzeugen verliert man schnell sein Ziel aus den Augen. Hast du dich mal gefragt, warum es bei dir nicht ordentlich ist, obwohl du doch alles theoretische Wissen zur Verfügung hast? Du weißt, WIE es geht. Das Problem ist, dass du dich mit dem Wie zu lang aufhältst. Viel wichtiger – und für den Erfolg unerlässlich – ist die Frage nach dem WARUM. Simon Sinek stellt in seinem Buch Finde dein Warum (sowie in diversen Ted Talks) Strategien für Erfolg im Unternehmen vor. Kernstück seiner Arbeit ist der sogenannte Golden Circle, der dabei hilft die eigene Berufung zu finden und verdeutlichen soll, dass das Warum stets vor dem Wie oder dem Was kommt. Wir können diesen Ansatz auch auf den privaten Erfolg übertragen: Wenn du im neuen Jahr ernsthaft vorhast, deine Wohnung – und damit dein Leben – zu entrümpeln, frage dich also zunächst, WARUM du dies tun willst. Die Beantwortung dieser Frage ist sehr mächtig und wird dich den ganzen Prozess hindurch tragen und motivieren. Also, überspring diesen Part nicht! (Lies auch gern meinen Post zu Thema ideales Leben.)

 

Find your who

Future Selfing ist ein fancy Begriff dafür, Visionen von der eigenen Zukunft zu haben, die den jetzigen Zustand übertreffen. Super Sache: Du musst jetzt noch gar nicht wissen, WIE du deine Ziele erreichst. Das Wie kann dich dabei sogar ausbremsen. Wenn du an die 100.000 To Dos denkst, die du auf dem Weg zu deinem Ziel abhaken musst, bist du schneller frustriert und gibst auf. Neben dem Warum (s. oben) ist eine weitere Lösung, nach dem WER zu fragen. Es ist einfach so: Es gibt immer irgendetwas, das dir nicht besonders liegt. Frage dich: WER verfügt über die einzigartigen Fähigkeiten, die ich brauche, um mein Ziel zu erreichen? WER kann mich in der Verwirklichung meiner Vision unterstützen? Man sagt, um zu wachsen, solle man sich mit Menschen umgeben, die bereits dort sind, wo man selber hinmöchte. In Kooperation kann viel mehr erreicht werden als im Alleingang. Du musst es nicht alleine schaffen! Also, wer ist dein WER?

Future Homing oder dein zukünftiges Zuhause

Ich kenne eine tolle Übung, um sich mit seinem Future Self zu verbinden. Du brauchst dafür lediglich ein bisschen Zeit und Ruhe (und Fantasie kann auch nicht schaden). Schließe die Augen und stelle dir dein zukünftiges Ich vor. Es ist nicht nötig, dafür in die weit entfernte Zukunft zu reisen, dir dein 85-jähriges Ich auszumalen. Es reicht, so weit zu reisen, bis du an dem Punkt bist, wo du sein möchtest. Wenn dein Ziel ist, in einem dauerhaft aufgeräumten und ordentlichen Haus zu leben mit freien Flächen und deinen Lieblingsgegenständen soweit das Auge reicht, dann reise genau an diesen Punkt, zu der zukünftigen Version von dir, die genau das erreicht hat. Stelle dir vor, du würdest dein Zuhause mit den Augen deines Future Self sehen: Führe dir so detailliert wie möglich vor Augen, wie dein zukünftiges Zuhause aussieht, wie es sich anfühlt, riecht, welche Geräusche du hörst. Du kannst dabei zwischen zwei Varianten wählen: Entweder versuchst du nun, ein Gespräch mit deiner zukünftigen Version zu führen, bei dem du so viel wie möglich über dein zukünftiges Zuhause herausfindest. Oder du verfasst nun einen Brief von deinem zukünftigen Ich an dein gegenwärtiges Ich, in dem ersteres dir berichtet, wie es sich in seinem Zuhause fühlt und welche Schritte es getan hat, um da hinzukommen, wo es gerade ist. Je besser du dein Future Self und damit dein Future Home kennst, desto euphorischer und selbstbewusster wirst du und desto leichter fällt dir das Voranschreiten auf der Zielgeraden.

 

Raumfahrt

Das Ziel dieser Übung ist zu erkennen, was du wirklich willst und warum du es willst, und dann die Power deines Future Self bzw. Future Home zu nutzen, um deine (Wohn-)Träume wahr werden zu lassen. Doch bevor du zum Höhenflug ansetzt, solltest du noch einmal kurz, ganz down to earth, auf dem Boden der Tatsachen bleiben: Was läuft aktuell in deinem Zuhause schief? Woran scheitert es gerade noch, dauerhaft ordentlich zu sein? Was sind Gewohnheiten, die dich davon abhalten, Ordnung zu schaffen oder Gegenstände wieder an ihren Platz zu räumen? Hier darfst du auch mal zu den anderen herüberschauen: Wofür bewunderst du sie oder ihr Zuhause? Das gut aufgestellte, farblich sortierte Bücherregal? Die moderne, cleane Küche? Das sind meistens Indizien dafür, was dir an deinem eigenen Zuhause nicht gut gefällt bzw. was noch fehlt. Um neue Höhen zu erreichen, ist es daher unabdingbar, dass du einen kritischen Blick auf den Ist-Zustand wirfst und einmal ganz ehrlich mit dir bist. Um wirkliche Veränderung auszulösen, musst du dich wirklich verändern! Ich schlage vor, dass du ab heute zur Astronautin wirst! Schwing dich auf in höchste Höhen und dann: dream big! Den Boden unter den Füßen auch mal verlieren? Erwünscht! Richte dich raumwärts aus, starte die Rakete in dein Traumzuhause und heb ab in deine Zukunft!

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