#54: Von Küche bis Kinderzimmer – Wie man (fast) alle Räume organisiert
Ein weitverbreiteter Irrtum ist es, dass Aufräumen allein das (Neu-)Organisieren, Umräumen und Ordnen von Gegenständen betrifft. Dies ist selbstverständlich ein wesentlicher Bestandteil des Aufräumprozesses. Nicht minder wichtig ist jedoch das Ausmisten, das dem Organisieren vorangeht. Denn bevor man etwas sinnvoll neugestalten kann, muss man zunächst einen Überblick darüber bekommen, was überhaupt alles vorhanden ist. Eine der Grundregeln des Aufräumens nach der KonMari® Methode ist deswegen auch: Finish discarding first! (Oder eben: Erst Entrümpeln, dann verstauen!)
Effekthascherei
Das, was das Ausmisten so unschlagbar macht, ist seine Effekthascherei: Eine echte Transformation wird sich in deinem Leben nur einstellen, wenn du in einem Schwung deinen gesamten Besitz durchgehst und dich fragst, was du von Herzen gern behalten willst. Diese Dinge kannst du in der Folge natürlich für dich schön und sinnvoll verstauen. Wenn du dich aber vor dem Ausmisten drückst – also vor dem wirklichen Durchsehen deiner Dinge – bringst du dich selbst um die Chance einer wahren Veränderung.
Viele Menschen beginnen das Ausmisten nach Räumen. Intuitiv nehmen sie an, dass es sinnvoll und logisch ist, sich von Raum zu Raum vorzuarbeiten oder gar von Projekt zu Projekt (z.B. der Kleiderschrank oder die Krimskramsschublade). Ein Raum oder eine klar abgesteckte Ecke auszumisten, wirkt erstmal überschaubar, wie eine machbare Aufgabe, und ist deshalb auch kein schlechter Anfang. Wenn du gar nicht weißt, wie du mit dem Ordnungschaffen beginnen sollst, nimm dir gern ein Regalfach oder den Inhalt einer Tasche vor. Auch die kleinen Siege wollen gefeiert werden! Der magische Effekt entsteht beim Ausmisten aber nur dann, wenn man dabei nicht nach Räumen oder Projekten, sondern nach Kategorien vorgeht! Warum das so ist, erfährst du in diesem Blogartikel.
Ready for Raumfahrt?
Es gibt trotzdem eine Zeit, zu der das Vorgehen nach Räumen durchaus Sinn ergibt, und zwar handelt es sich dabei um den zweiten Teil des Aufräumprozesses: Das Organisieren und Verstauen der Dinge, die man behalten möchte. Sobald der Joy Check abgeschlossen ist, kann man sich also gern raumweise ans Werk machen und überlegen, welche Kategorie bzw. welche Einzelgegenstände in welchem Raum am besten aufgehoben wären. Was hat bisher gut funktioniert und was könnte verbessert werden? Was brauche ich wo am Ehesten? Kommen wir also nun zum – im wahrsten Sinne des Wortes – zweiten Part des aufRÄUMEns: Den Räumen. Scrolle runter, um zu dem jeweiligen Raum zu gelangen, den du gerade aufräumen möchtest. Viel Spaß wünsche ich dir bei deinem ganz persönlichen Trip to the Space! 😉
P.S.: Dieser Artikel wurde maßgeblich inspiriert durch das empfehlenswerte Buch Simply Spaced. Ordnung schaffen für ein befreites Leben von Monica Leed.
I. Die Küche
Du hast bereits ausgemistet und alles weggeschafft, was nicht mehr benötigt wird oder dir keine Freude mehr bereitet, perfekt! Nun ist es an der Zeit, den gewonnenen Raum in deiner Küche zu optimieren. Organisiere ihn so, dass alles, was du behalten willst, seinen festen Platz hat. Die Küche ist der Ort, an dem Effizienz vielleicht am wichtigsten ist. Es muss easy sein, Dinge zu entnehmen und wieder zurückzulegen. Außerdem zieht die Küche Chaos und Schmutz magisch an. Um trotzdem die Lage unter Kontrolle zu haben, ist es wichtig, dass es genug freie Flächen (und Stauraum), Bewegungsfreiheit und eine klare Struktur gibt.
Schritt 1: Vision
Wie stellst du dir deine Traumküche vor? Wie fühlt sie sich an? Überlege, was bisher in deiner Küche gut geklappt hat und was nicht. Wie müsste deine Küche aussehen, was müsste wo zu finden sein, damit dein Alltag reibungslos ablaufen kann? (Überspringe diese wichtige Vorarbeit nicht. Eine klare Vision ist dein Guide während des Prozesses!)
Schritt 2: Probephase
Beschrifte Post-its oder Zettel mit den Kategorien, die in deiner Küche verstaut werden sollen. Probiere verschiedene Möglichkeiten aus, indem du zunächst die Post-its als Platzhalter an die jeweilige Stelle klebst (sie lassen sich leichter verschieben als die Gegenstände). Bedenke dabei das Volumen der Kategorie und die Größe einzelner Gegenstände daraus. Merke dir als Faustregel: Die größten Gegenstände werden erst platziert, alles weitere drumherum. Bedenke: Das Chaos ist nur temporär. Während der Probephase ist es normal, Dinge nochmal zu verändern.
Schritt 3: Ordnungshelfer
Versetze Regalböden nach Bedarf, verwende Einsätze oder Trenner, bringe Hängekörbe oder Haken an. Miss deine Schubladen und Flächen ab, bevor du dir etwas Neues anschaffst. Vielleicht findest du auch heraus, dass alles, was du brauchst, bereits vorhanden ist (das passiert tatsächlich ziemlich oft!). Warte also mit eventuellen Neuanschaffungen, bis du dir ganz sicher bist, was du benötigst. Das kann ein paar Wochen dauern, bis du einschätzen kannst, ob deine neue Stauraumlösung schon optimal auf deinen Alltag zugeschnitten ist. Natürlich kannst du auch alles beschriften, was du möchtest; Etikettierungen vereinfachen das Ordnunghalten.
Schritt 4: Style
Wenn alles soweit seinen Platz gefunden hat, kannst du dich daran machen, deine Küche zu verschönern. Hast du vielleicht ein Erbstück, das du besonders magst und ausstellen könntest? Wie wäre es mit einem hübschen Bild an der Wand oder ein paar Pflanzen? Gerade in der Küche kann man Design und Funktion gut miteinander verbinden: Der Flohmarktfund fungiert als Behälter für Utensilien, das Lieblingskochbuch wird auf dem Regal gekonnt in Szene gesetzt, das Gemüsenetz lockt zum wöchentlichen Marktbesuch. Don’t be shy, try!
Extratipps für Ordnung, Routinen & Wohlfühlen in der Küche:
- Bewahre nur das in der Küche auf, was für dich in diesen Raum gehört.
- Lass dich von Zeitschriften oder Pinterest inspirieren.
- Halte die Arbeitsfläche möglichst frei.
- Fülle trockene, lang haltbare Zutaten in hübsche Behälter um.
- Behalte Verderbliches im Blick (stelle neue Ware immer hinter die Lebensmittel, die vorher ablaufen).
- Akzeptiere zwischenzeitliches Chaos, aber lass es auch während des Kochens nicht überhandnehmen (stelle dir z.B. eine Schüssel für Kompost auf, um die Gemüseschalen direkt aus dem Weg zu haben).
- Gewöhne dir an, (sofort) nach dem Essen die Küche auf deinen Sauberkeitsstandard zurückzusetzen.
- Überprüfe regelmäßig deine Vorräte (z.B. immer am Sonntag oder vor dem Einkaufszettelschreiben).
„Während unserer Aufräumreise kann sich dein Leben verändern. Du verlagerst dabei Energie, und da du selbst auch aus Energie bestehst, wundere dich nicht, wenn du neben dem Adapter, den du schon ewig suchst, auch deine eigene Kraft wiederfindest!“ – Monica Leed
II. Das Schlafzimmer
Das Schlafzimmer ist unsere Ruhezone, der Ort, an dem wir in der Nacht für den nächsten Tag regenerieren. Egal ob wir eine zusätzliche Büroecke in diesen Raum integrieren müssen oder grundsätzlich Fernseh- und Handyverbot herrschen: Unser Schlafzimmer sollte uns Tiefenentspannung ermöglichen. Deshalb ist hier das Ordnunghalten besonders wichtig!
Schritt 1: Vision
Was wünschst du dir von deinem Schlafzimmer? Wie müsste es idealerweise beschaffen sein, damit du hier erholsamen Schlaf findest? Welche Dinge müssen notwendigerweise hier verstaut werden und was kann vielleicht woanders aufbewahrt werden, um eine möglichst reizarme Umgebung zu schaffen? Wie fühlt es sich an, morgens hier aufzuwachen und abends hier ins Bett zu gehen? I wish you sweet dreams!
Schritt 2: Probephase
Beschrifte Post-its oder Zettel mit den Kategorien, die in deinem Schlafzimmer verstaut werden sollen. Probiere verschiedene Möglichkeiten aus, indem du zunächst die Post-its als Platzhalter an die jeweilige Stelle klebst (sie lassen sich leichter verschieben als die Gegenstände). Bedenke dabei das Volumen der Kategorie und die Größe einzelner Gegenstände daraus. Merke dir als Faustregel: Die größten Gegenstände werden erst platziert, alles weitere drumherum.
„Denke daran, dass dein Zuhause ein sich ständig weiterentwickelndes Ökosystem ist. Manche Dinge muss man mehrfach umorganisieren, bis sich alles richtig anfühlt. Wenn also alles nicht mehr funktioniert, sei offen für neue Ideen.“ – Monica Leed
Schritt 3: Ordnungshelfer
Wandregale, Körbe oder Bettkästen können wahre Wunder wirken und dir helfen, den Platz in deinem Schlafzimmer optimal auszunutzen. Haken für getragene Kleidung helfen dir dabei, Ordnung zu halten, sodass Klamottenberge der Vergangenheit angehören. Wenn deine Wohnung groß genug ist, empfehle ich dir dringend, so wenig wie möglich im Schlafzimmer aufzubewahren. Denn es kann zum Beispiel den Schlaf stören, Dinge unter dem Bett aufzubewahren.
Schritt 4: Style
„Das Schlafzimmer ist das Portal zu jedem neuen Tag.“ – Was für eine schöne Beschreibung von Monica Leed! Es stimmt: Was wir morgens als erstes nach dem Aufwachen sehen, sollte nicht unser Smartphone-Display sein! Wie wäre es stattdessen, wenn dein Blick auf ausgewählte Lieblingsstücke fällt? Ein Tablett schafft Inseln der Ordnung für kleinere Gegenstände; Kerzen, Blumen und Bücher sorgen für eine romantische Stimmung.
Extratipps für Ordnung, Routinen & Wohlfühlen im Schlafzimmer:
- Gewöhne dir an, nach dem Aufstehen als erstes ausgiebig zu Lüften. Lass den neuen Tag herein!
- Ein ordentlich gemachtes Bett wird jedes Mal dein Herz erfreuen, wenn du ins Schlafzimmer kommst.
- Wie wäre es mit ein paar zusätzlichen Kissen? Auch wenn du sie zum Schlafen an sich nicht brauchst: Sie wirken einladend und machen einen Raum gemütlicher.
- Erkläre das Schlafzimmer zur handyfreien Zone. Der Wecker ist auch hörbar, wenn du das Smartphone vor die Tür oder ins Nachbarzimmer legst. So kommst du auch leichter aus den Federn! (Probiere es aber lieber mal aus 😉)
III. Das Wohnzimmer
Das Zentrum des Familienlebens oder die Ruheoase für dich selbst: Das Wohnzimmer ist höchstwahrscheinlich der Raum, in dem du dich am meisten aufhältst. Es sollte daher nicht als Auffangbecken für alles Mögliche genutzt werden, sondern dich und deine Vorstellung von einem guten Leben bestmöglich unterstützen.
Schritt 1: Vision
Wie würde das ideale Wohnzimmer für dich aussehen? Frei von Dingen, die dich an Arbeit erinnern? Welchen Tätigkeiten gehst du in diesem Raum am liebsten nach? Warum möchtest du hier aufräumen und wie sollte sich das Ergebnis für dich anfühlen?
Schritt 2: Probephase
Beschrifte Post-its oder Zettel mit den Kategorien, die in deinem Wohnzimmer verstaut werden sollen. Probiere verschiedene Möglichkeiten aus, indem du zunächst die Post-its als Platzhalter an die jeweilige Stelle klebst (sie lassen sich leichter verschieben als die Gegenstände). Bedenke dabei das Volumen der Kategorie und die Größe einzelner Gegenstände daraus. Merke dir als Faustregel: Die größten Gegenstände werden erst platziert, alles weitere drumherum.
Schritt 3: Ordnungshelfer
Bewährt die neue Ordnung sich auch in der Praxis? Wenn du dies herausgefunden hast, kannst du Organizer wie Körbe, Boxen oder Aufsteller anschaffen. Schau doch aber erstmal, was du bereits zu Hause hast. Denke unkonventionell: Welcher Gegenstand lässt sich vielleicht umfunktionieren, sodass er zu mehr Ordnung im Wohnbereich verhilft? Eine hübsche Vase kann beispielsweise auch als Stiftehalter fungieren, die Schachtel, in der deine Kosmetik geliefert wurde, dient als Schubladeneinsatz für Kleinkram, ein Einkaufskorb wird zur Sammelstelle für Strickzeug. Out of the box ist eine gewinnbringende Art zu denken!
Schritt 4: Style
Drei ist die magische Zahl der Innenarchitektur. Findest du drei Dinge, gerne auch unterschiedlicher Größe, Form, Farbe und Materialien, dann arrangiere sie zusammen zu einem spannenden Blickfang. Fotos und Bilder wirken gesellig und anregend. Farben und Licht können sich positiv auf unsere Stimmung auswirken. Bücher sind wie ein Spiegel unserer Seele. And don’t forget the plants!
Extratipps für Ordnung, Routinen & Wohlfühlen im Wohnzimmer:
- Deine eigene Regeneration, kreatives Ausleben, Zusammenkunft mit Freund*innen? Behalte beim Einrichten und Neuorganisieren im Kopf, welchem Zweck dein Wohnzimmer hauptsächlich dienen soll.
- Mach es dir so leicht wie möglich, gute Gewohnheiten zu etablieren, und so schwierig wie nötig, mit schlechten zu brechen! Wenn du deinen Medienkonsum einschränken willst, räume z.B. die Fernbedienung abends wieder weg, sodass sie nicht direkt griffbereit ist, oder richte dir eine Yogaecke mit deiner Matte, einem Raumduft und Meditationskissen ein, wenn dein Ziel ist, mehr Achtsamkeit und Bewegung zu praktizieren.
- Weise jeder Beschäftigung im Wohnraum einen Bereich zu. Das kann eine Musikecke sein mit Platten und -spieler, ein Bereich zur künstlerischen Entfaltung, deine Sammlung oder eben eine Yogaecke, s. oben.
- Gewöhne dir an, dich jedes Mal beim Gehen einmal im Zimmer umzuschauen und direkt das mitzunehmen, was hier nicht mehr benötigt wird (z.B. benutztes Geschirr, die Wärmflasche aus dem Schlafzimmer, einen Brief, der zur Post soll).
- Alternativ: Stelle einen Korb bereit, mit dem du am Ende des Tages durch dein Wohnzimmer streifst und alles einsammelst und zurückbringst, was nicht hierhergehört.
- Schäme dich nicht für Unordnung und vergleiche dein Zuhause nicht ständig mit dem von anderen!
„Das Leben ist voller Veränderung. Dazu gehört auch ein Kommen und Gehen von allen möglichen Dingen im Haushalt. Unser Zuhause ist kein Museum, sondern ein Wohnort, und dort entsteht auch Unordnung.“ – Monica Leed
IV. Der Flur und Eingangsbereich
DAS Aushängeschild des Wohnens! Bereits beim Betreten deiner Wohnung können Energien freigesetzt werden, die entweder in die eine oder die andere Richtung gehen. Dabei gibt es kein objektives Richtig oder Falsch: Der Eingangsbereich deines Zuhauses sollte genau so aussehen, wie du es dir wünschst – und schaffst du es, diesen ordentlich zu halten, ist schon viel gewonnen.
Schritt 1: Vision
Wie soll sich dein Zuhause anfühlen, wenn du es betrittst? Der Flur bzw. Eingangsbereich ist der erste Kontaktpunkt mit unserer Wohnung, wenn wir nach Hause kommen. Was sagt er über dich (und deine Familie) aus? Ist deine Wohnung ein wenig chaotisch aber dennoch gemütlich und einladend? Wie würdest du am liebsten von deinem Zuhause empfangen werden?
Schritt 2: Probephase
Beschrifte Post-its oder Zettel mit den Kategorien, die in deinem Wohnzimmer verstaut werden sollen. Probiere verschiedene Möglichkeiten aus, indem du zunächst die Post-its als Platzhalter an die jeweilige Stelle klebst (sie lassen sich leichter verschieben als die Gegenstände). Bedenke dabei das Volumen der Kategorie und die Größe einzelner Gegenstände daraus. Merke dir als Faustregel: Die größten Gegenstände werden erst platziert, alles weitere drumherum.
Schritt 3: Ordnungshelfer
Besonders im Flur oder Eingangsbereich, in denen häufig nicht so viel Platz ist, ist Ordnung wichtig. Ordnungshelfer, Kommoden mit Schubladen, Schränke mit Türen oder Regale mit Vorhängen können dabei helfen, freie Flächen und optische Ruhe zu erhalten. Aber denke immer daran: Weniger ist oft mehr! Lohnt es sich wirklich, eine zusätzliche Kommode zum Verstauen der Dinge anzuschaffen, oder gelingt es dir vielleicht, die Dinge so weit zu reduzieren, dass der Extrastauraum überflüssig wird?
Schritt 4: Style
Gestalte den Eingangsbereich so einladend wie möglich: Pflanzen, eine Bank mit Kissen zum Schuheanziehen, eine Fotogalerie mit Lieblingsmotiven. Dieser Bereich sollte nicht vernachlässigt, sondern mit genauso viel Liebe eingerichtet werden wie der Rest des Zuhauses. Alles, was man täglich braucht, sollte griffbereit sein. Hast du hohe Decken, kannst du für seltener benötigte Dinge auch in die Höhe denken.
Extratipps für Ordnung, Routinen & Wohlfühlen im Flur und Eingangsbereich:
- Richte ein „Kontrollzentrum“ im Eingangsbereich ein. Dazu gehört alles, was regelmäßig rein- und rausgeht: Schlüssel, Mützen, Portemonnaie, Hundeleine etc. Es ist völlig in Ordnung, Dinge, die du viel und häufig benutzt, nicht nach Kategorien zu verstauen.
- Für Papiere bietet sich eine pending box, ein Aufsteller im Hochformat, an. Hier kommen alle eingehenden Papiere hinein. Gewöhne dir an, die pending box regelmäßig (mindestens einmal pro Woche) durchzusehen. Werbung und ungewollte Abos etc. solltest du direkt abbestellen. Mehr zum Aufräumen von Papieren findest du in diesem Blogpost.
- Gewöhne dir an, deine Tasche nach dem Heimkehren direkt auszuleeren. Einkäufe werden direkt verräumt, Dinge kommen wieder an den für sie vorgesehenen Platz. Danach kannst du die Tasche wieder für den nächsten Ausflug präparieren. (Das kann man übrigens auch Kindern gut beibringen!)
V. Das Kinderzimmer
Das Zimmer, in dem dein Kind/deine Kinder schlafen oder spielen, sollte nicht zu überladen, ansonsten aber natürlich nach euren individuellen Wünschen gestaltet sein. Da es hier vor vielen Kleinteilen geradezu wimmelt, ist ein funktionierendes Ordnungssystem besonders wichtig. Keine Sorge: Die zu euch passende Ordnung zu finden, kann kinderleicht sein!
Schritt 1: Vision
Bevor du dich den einzelnen Aufräumschritten widmest, überlege dir, wie das optimale Kinderzimmer für dich (und dein Kind) aussehen sollte. Male dir das Ergebnis so detailliert wie möglich aus und beziehe, je nach Alter, gern dein Kind mit ein! Ein klares Ziel wird dich während des Prozesses motivieren, am Ball zu bleiben.
Schritt 2: Probephase
Beschrifte Post-its oder Zettel mit den Kategorien, die in deinem Wohnzimmer verstaut werden sollen. Probiere verschiedene Möglichkeiten aus, indem du zunächst die Post-its als Platzhalter an die jeweilige Stelle klebst (sie lassen sich leichter verschieben als die Gegenstände). Bedenke dabei das Volumen der Kategorie und die Größe einzelner Gegenstände daraus. Merke dir als Faustregel: Die größten Gegenstände werden erst platziert, alles weitere drumherum. Finde mit deinem Kind/deinen Kindern, sofern sie alt genug sind, ein Ordnungssystem, das für sie sinnvoll ist und das sie selbst beibehalten können.
Schritt 3: Ordnungshelfer
Orientiere dich an (d)einer Kita! Kindergärten und Co. sind oft gute Vorbilder, wenn es darum geht, sinnvolle Ordnungssysteme für viele verschiedene Gegenstände zu finden. Achte beim Aufräumen vor allem darauf, dass die Gegenstände für dein Kind leicht zu entnehmen und auch zurückzustellen sind. Rollcontainer lassen sich meist easy verschieben, alles in Bodenhöhe ist gut für dein Kind erreichbar. Du kannst Körbe und Boxen auch beschriften oder wahlweise mit kleinen Bildchen bekleben, damit auch dein Vorschulkind sieht, was wohin gehört.
Schritt 4: Style
Nun geht es darum, aus dem Kinderzimmer einen harmonischen und inspirierenden Raum zu erschaffen, indem sich dein Kind gern aufhält. Ordnung soll beflügeln und nicht zu rigide durchgesetzt werden auf Kosten jedes Wohlfühlfaktors! Ein Kinderzimmer sollte alles andere sein als schlicht und steril. Wie wär’s wenn ihr das Puzzle, das ihr gemeinsam gemacht habt, als Erinnerung an die Wand hängt? Und daneben findet vielleicht die Galerie mit den schönsten selbstgemalten Kunstwerken einen Platz? Auch eine Lieblingsfigur oder ein Plüschtier kann als Blickfang aufgestellt werden. Fröhliche Farben und hochwertiges Spielzeug aus Holz veredeln jedes Kinderzimmer.
Extratipps für Ordnung, Routinen & Wohlfühlen im Kinderzimmer:
- Bring deinem Kind explizit bei, wie man Ordnung hält. Zeig ihm, wo die Sachen nach dem Spielen wieder hinkommen. Ab einem gewissen Alter kann sogar das Falten der Kleidung auf spielerische Weise deinem Kind Spaß machen.
- Spiele mit deinem Kind das Korbspiel bzw. betreibe „Rückwärtsshopping“: Geht am Ende des Tages durchs Zimmer (oder auch die ganze Wohnung) und sammelt alles in einem Korb zusammen, das an einen anderen Platz zurückgebracht werden muss.
- Sortiert regelmäßig Ungeliebtes aus. Erkläre deinem Kind, dass die Sachen nicht in den Müll kommen, sondern gespendet werden können. Dein Kind freut sich vielleicht, jemand anderem eine Freude machen zu können.
- Zu große Spielekartons? Was spricht dagegen, die Teile aus dem Karton zu nehmen und anderweitig hübsch und sinnvoll aufzubewahren? Ja, die große Umverpackung darf man wegschmeißen!
- Es muss nicht immer alles neu sein: Hochwertige Kinderkleidung, Spielzeug aus Holz, tolle Bücher und selbst eine dekorative Lichterkette lassen sich gebraucht auf Flohmärkten oder im Internet finden. Die Umwelt und dein Geldbeutel danken!
VI. Das Arbeitszimmer
Das neudeutsche Home Office wird für immer mehr Menschen fester Bestandteil des Wohnraums. Dabei muss es sich nicht immer um einen eigenständigen Raum handeln. Egal ob wir ein separates Arbeitszimmer haben, dies mit dem Gästezimmer verknüpft ist oder wir unseren Schreibtisch im Schlaf- oder Wohnzimmer unterbringen: Eine Ecke fürs Büro wird in fast jedem Haushalt anzutreffen sein. Hier ist Ordnung besonders gefragt, denn sie fördert nachweislich die Konzentration und verbessert damit die Arbeitsatmosphäre.
Schritt 1: Vision
Ein (fast) leerer Schreibtisch, auf dem lediglich ein hübsches Notizbuch und der Lieblingsstift neben einem frischen Blumenstrauß zu finden sind: Sieht so dein Traumarbeitsplatz vor deinem inneren Auge aus? Sehr gut! Dann nichts wie los: Schaffe Platz und Ordnung, damit du leicht in Flow kommst.
Schritt 2: Probephase
Beschrifte Post-its oder Zettel mit den Kategorien, die in deinem Arbeitszimmer bzw. den Schubladen deines Schreibtisches verstaut werden sollen. Probiere verschiedene Möglichkeiten aus, indem du zunächst die Post-its als Platzhalter an die jeweilige Stelle klebst (sie lassen sich leichter verschieben als die Gegenstände). Achte insbesondere auf deinen gewohnten Arbeitsablauf: Was benötigst du wo?
Schritt 3: Ordnungshelfer
Ein aufgeräumter Schreibtisch – und allgemein eine aufgeräumte Arbeitsumgebung – sorgt für klare Gedanken. Das Papierchaos und die sintflutartige Überfüllung unseres Arbeitsplatztes gehören dank praktischen Ordnungshelfern ein für alle Mal der Vergangenheit an. Es gibt sie in allen möglichen Varianten: Foldback-Klammern, um Kabelwirrwarr zusammenzubinden, Stifteorganizer usw. Aber denke immer daran: Weniger ist häufig mehr!
Schritt 4: Style
Damit wir in unserem Arbeitsraum nicht zum Prokrastinieren verführt werden, sollte die Umgebung nicht übermäßig viel Reizvolles enthalten. Trotzdem ist es wichtig, sich den Arbeitsplatz, an dem man normalerweise recht viel Zeit verbringt, so angenehm wie möglich zu gestalten. Suche ausgewählte Lieblingsstücke aus und platziere sie auf deinem Schreibtisch oder einem Regalbrett darüber. Hast du einen Talisman, der dir Mut macht, an einem Projekt weiterzuarbeiten? Oder ein Foto von deinen Liebsten? Egal wie, mach diesen Ort so gut es geht zu deiner persönlichen Kraftquelle!
„Wenn dein Ziel unerreichbar scheint, weil die Aufgabe so groß ist, brauchst du umso mehr Entschlossenheit, es zu erreichen. Einen inspirierenden Arbeitsplatz zu schaffen bedeutet, alles loszulassen, was dem im Weg steht.“ – Monica Leed
Extratipps für Ordnung, Routinen & Wohlfühlen im Arbeitszimmer:
- Sorge dafür, die Reizüberflutung so gut es geht einzudämmen. Schalte das Smartphone und andere Störquellen während der Arbeit ab!
- Wer sagt, dass Aktenordner immer grau und langweilig aussehen müssen? Gestalte sie mit (Geschenk-)Papier nach deinem Gusto oder sortiere sie nach Regenbogenfarben.
- Mit einem Rollwagen kann man schnell alle Arbeitsutensilien vom Esstisch wegschaffen, wenn dieser zeitweise als Arbeitsplatz dient.
- Rituale helfen dir dabei, Arbeit von Freizeit zu trennen. Zünde zu Beginn der Arbeit eine Duftkerze an und lösche sie erst, wenn du fertig bist. Oder versprühe umgekehrt nach der Arbeit einen bestimmten Duft in den Raum, klappe den Laptop zu, räume den Schreibtisch wieder leer und läute so den Feierabend ein. Düfte sind magisch!
- Ausreichend frische Luft, Licht und Komfort versüßen dir den Arbeitsalltag.
VII. Der Abstellraum (oder die Garage)
Der Abstellraum muss kein liebloser, unansehnlicher Ort sein. Vielmehr können wir, die wir in kleineren Stadtwohnungen leben, manchmal froh darüber sein, überhaupt einen zu haben. Ich bin dankbar für meine Abstellkammer, weil sie Staubsauger, Blumenerdenachschub, Winterjacken und Werkzeug ohne zu Murren aufnimmt. Im Gegenzug verspreche ich ihr auch, sie nicht als Müllhalde zu missbrauchen!
Schritt 1: Vision
Wie stellst du dir deine aufgeräumte Abstellkammer oder Garage vor? Dieses Idealbild ist gar nicht so weit entfernt! Genug Platz für Vorräte, Sportgeräte und Freizeitbedarf, eine optimale Wandausnutzung oder Platz für zwei Autos? Halte (am besten schriftlich) fest, was du dir wünschst. Mit einem klaren Ziel vor Augen fällt es viel leichter, den Aufräumprozess durchzuhalten.
Schritt 2: Probephase
Beschrifte Post-its oder Zettel mit den Kategorien, die in deinem Wohnzimmer verstaut werden sollen. Probiere verschiedene Möglichkeiten aus, indem du zunächst die Post-its als Platzhalter an die jeweilige Stelle klebst (sie lassen sich leichter verschieben als die Gegenstände). Bedenke dabei das Volumen der Kategorie und die Größe einzelner Gegenstände daraus. Merke dir als Faustregel: Die größten Gegenstände werden erst platziert, alles weitere drumherum. Wie bei allen anderen Räumen kann diese Phase ein paar Tage bis Wochen andauern. Verliere nicht die Geduld oder den Mut und erinnere dich daran, dass jedwedes Chaos temporär ist, bis du deine Aufräumreise beendet hast!
Schritt 3: Ordnungshelfer
Der Abstellraum ist häufig ein Oft, den wir nicht täglich aufsuchen. Und auch zu den Regalen an der Garagenseite zwängen wir uns nicht ständig durch. Hier lagern Dinge, die wir selten brauchen, wie zum Beispiel Campingzubehör, Glühbirnen, der Erste-Hilfe-Koffer, Gartenutensilien usw. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir im Blick behalten, was sich in unserem Lager befindet. Transparente, stapelbare Boxen eignen sich hierfür besonders gut. Gitteraufhängungen oder eine große Lochwand sind praktisch, um kleinere Gegenstände zu organisieren. Und die Beschriftung nicht vergessen!
Schritt 4: Style
Heute ist es dank moderner Lösungen einfach, Stauraum nicht nur praktisch, sondern auch schick zu gestalten. Regale gibt es für wenig Geld gebraucht zu kaufen. Wenn man mag, kann man selbst hier Lieblingsgegenstände wie das Skateboard oder das Diabolo präsentieren, um aufgelockerte Bereiche zu schaffen. Werkzeug kann schick nach Formen, Farben oder Anwendungsbereich sortiert werden. Wer mag, tapeziert sogar in der Garage oder dem Abstellraum die Wände mit einer fröhlichen Tapete.
Extratipps für Ordnung, Routinen & Wohlfühlen im Abstellraum oder der Garage:
- Alle Regale sollten gut erreichbar sein, Boxen nicht zu hoch gestapelt werden. Denn wird es zu aufwendig für uns, etwas zurückzustellen, dann, tja,…
- Hänge Bilder oder Poster, die in die Wohnräume nicht mehr passen (aber trotzdem gefallen!), stattdessen in den Abstellraum/die Garage.
- Gewöhne dir an, direkt nach Ankunft alles aus dem Auto mitzunehmen, das nicht hier hingehört. Drinnen bringst du Einkäufe und sonstige Gegenstände direkt an ihren Platz. Auch das Auto/Wohnmobil/Lastenrad ist ein Raum, der aufgeräumt bleiben will!
- Überlege dir pro Kategorie eine sinnvolle Anzahl an Gegenständen für deinen Vorrat (z.B. drei Packungen Reis). Du kannst auch einen bestimmten Bereich (z.B. eine Kiste) pro Kategorie festlegen. Diese Anzahl bzw. dieser Bereich dürfen nicht überschritten werden.
Du interessierst dich dafür, wie du ein bestimmtes Projekt aufräumen kannst? Du findest auf meinem Blog auch explizite Artikel über das Aufräumen von Fotos oder Erinnerungsstücken oder auch meine Gedanken zu einer Capsule Wardrobe. Und stay tuned: Demnächst gibt’s hier noch einen ausführlicheren Post zum Thema Kleiderschrank aufräumen!