#5: Der Wert der Dinge

Das Wesen der Dinge

Marie Kondo sagt, wenn wir aufräumen, treten wir in einen Dialog mit den Dingen. Ein wesentlicher Bestandteil des Aufräumens nach der KonMari® Methode ist nämlich der sogenannte joy check. Wir wollen überprüfen, ob uns ein Gegenstand (noch) Freude bereitet. Dazu nehmen wir jeden (!) Gegenstand einzeln in die Hand, halten ihn eine Zeit lang fest und spüren in uns hinein. Obwohl es bei diesem Prozess hauptsächlich um Emotionen geht, also darum, ob ein bestimmter Gegenstand ein positives Gefühl bei uns auslöst, kann es auch hilfreich sein, etwas mehr über das Wesen der Dinge zu wissen.

Warum besitzen wir Dinge?

Nicht selten kommt es vor, dass man während des Ausmistens Kisten mit Sachen findet, von deren Existenz man gar nicht (oder nicht mehr) wusste. Vielleicht hat man diese Dinge noch nie zuvor gesehen oder man kann sich bei bestem Willen nicht mehr daran erinnern, sie in den Haushalt gebracht zu haben. Doch nicht nur bei diesen „vergessenen Schätzen” kann (und sollte) man sich fragen: Warum besitzen wir überhaupt Dinge? Im besten Fall, weil diese einen (Mehr-)Wert für uns haben. Genauer gesagt haben Dinge neben ihrem physischen Wert noch mindestens drei andere Werte: Funktionen, Informationen und Emotionen. Wenn dann noch der Seltenheitswert dazukommt, kann es schwierig werden, klar zu entscheiden, was mit dem jeweiligen Gegenstand passieren soll.

Der Funktionswert

Einen funktionalen Wert hat eine Sache, wenn wir sie in Gebrauch haben. Ein Bett beispielsweise erfüllt für die Funktion, uns einen angenehmen Schlaf zu bescheren.

Der Informationswert

Gegenstände können aber auch nützlich für uns sein, weil sie uns Informationen liefern. Ich denke dabei zum Beispiel an ein Kochbuch, vielleicht auch eine Uhr.

Der emotionale Wert

Emotional wertvoll für uns sind die Gegenstände, an denen wir gefühlsmäßig hängen, die uns etwas bedeuten. Das ist sehr individuell.

Der Seltenheitswert

Ein Gegenstand mit Seltenheitswert ist schwer zu beschaffen oder zu ersetzen. Bestimmte Antiquitäten zum Beispiel sind wertvoll und teuer, weil sie selten sind. Es muss aber nicht unbedingt etwas mit dem Preis zu tun haben: Das von dem eigenen Kind bemalte T-Shirt hat auch Seltenheitswert, weil man es nicht einfach austauschen kann.

Behalte die Dinge, die einen Mehrwert für dich darstellen

Beim Ausmisten sollten wir mit den Dingen anfangen, bei denen uns die Entscheidung für oder gegen das Behalten leichtfällt. Auf diese Weise schulen wir unsere Urteilsfähigkeit. Deshalb ist es ratsam, mit Kleidung zu beginnen, da sie in der Regel einen niedrigen Seltenheitswert hat. Erinnerungsstücke, Fotos und Briefe sortieren wir am Schluss, wenn wir schon genau wissen, was uns Freude bereitet und was wir loslassen können. Grundsätzlich kann man sagen: Wenn ein Gegenstand keine Funktion (mehr) erfüllt, uns keine Information liefert, er leicht zu ersetzen ist und wir auch emotional nicht an ihm hängen, ist es leicht, ihn gehenzulassen. Bei allen anderen sollten wir uns fragen, ob sie wirklich noch den Mehrwert für unser Leben bringen, den wir uns wünschen.

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#6: Aufräumen als Neuanfang

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#4: To all the books I loved before