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#16: Kaizen - Großes erreichen durch kleine Schritte (+ Buchtipp)

In diesem Blogbeitrag bekommst du einen Überblick darüber, was Kaizen eigentlich ist, wie es funktioniert und wie du es in dein Leben implementieren kannst. Ich möchte mit dir ein paar Tipps teilen, die ich bei der Lektüre von Sarah Harveys Buch „Kaizen. Schritt für Schritt zu einem erfüllten Leben mit der japanischen Erfolgsformel“ erhalten habe. (Hier kannst du dir das Buch ansehen.)

 

Was ist Kaizen?

Kaizen kann mit „gute Veränderung“ oder „Verbesserung“ übersetzt werden. Es geht darum, Veränderungen anzustoßen, indem man eine Bestandsaufnahme macht und dann kurz- und langfristige Ziele sowie kleinere Aktionsschritte formuliert. Kaizen bietet, genau wie die KonMari® Methode beim Aufräumen, eine klare Struktur, um mit Veränderungen umzugehen, schlechte Gewohnheiten abzulegen und gute Gewohnheiten zu etablieren. Kaizen motiviert, an Herausforderungen dranzubleiben und einfach step by step weiterzumachen. Zudem regt Kaizen zur Reflexion über die verschiedenen Lebensbereiche und der Verbesserung ebendieser an.

 

Wie funktioniert Kaizen?

1. Inventur

Los geht es immer mit einer Bestandsaufnahme, einer ehrlichen Überprüfung unseres Lebens, unseres Umfeldes, unserer Gewohnheiten. Um es etwas einzugrenzen, bietet es sich an, auf ein Blatt Papier verschiedene Bereiche zu schreiben, die du dir näher anschauen möchtest: Gesundheit, Beruf, Geld, Beziehungen, Wohnen,…

Nehmen wir das letzte Beispiel (ich bin schließlich Ordnungscoach 😉). Frage dich: Wie fühlst du dich in deinem Zuhause? Kommst du gern nach Hause zurück? Welchen Ort magst du besonders, welcher gibt dir ein ungutes Gefühl? Bist du glücklich oder würdest du gerne etwas verändern?

 

2. Ziele

Bleiben wir beim Beispiel Wohnen. Male dir konkret aus, was du verbessern möchtest. Hierzu kannst du zum Beispiel ein Visionboard erstellen. Hier findest du eine detaillierte Anleitung zum Visualisieren deines idealen Lebens. Wie würde kurz- und wie würde langfristiger Erfolg aussehen? Beispiel: Du wünschst dir eine aufgeräumte Küche, die dich zum Kochen motiviert.

 

3. Der kleinste Schritt

Frage dich dann: Wie könnten kleine Schritte aussehen, die dich in die Richtung der gewünschten Veränderung führen? Mit welchem kleinsten Schritt könntest du beginnen? Beispiel: Du willst die Arbeitsfläche frei halten. Es geht darum, Prioritäten zu setzen und eine einprozentige Anstrengung zu unternehmen, die dich schrittweise voranbringt.

 

4. Zeitfenster

Überlege dir nun, wann es realistisch für dich ist, diesen ersten kleinen Schritt anzugehen. Wenn du das Gefühl hast, die Arbeitsfläche immer frei zu halten erfordert gerade noch zu viel Energie, mach den Schritt noch kleiner. Zum Beispiel könntest du dir zunächst vornehmen, dass du benutztes Geschirr immer direkt in die Spülmaschine räumst (oder abwäschst).

 

5. Verantwortung

Verpflichte dich, diesen ersten kleinen Schritt zu tun. Du kannst ein Bullet Journal oder ein herkömmliches Tagebuch verwenden, um deine Erfolge festzuhalten. Informiere Vertraute über dein Vorhaben und bitte sie, dich zu motivieren.

6. Belohnung

Vergiss nicht, dich nach getaner Arbeit zu belohnen. Du hast den ersten kleinsten Schritt geschafft, räumst dein benutztes Geschirr immer gleich weg? Hervorragend! Belohne dich mit etwas, was dir Freude bereitet. Es wird dich motivieren, am Ball zu bleiben.

 

7. Rückblick/Ausblick

Blicke, z.B. am Monatsende, zurück auf das, was du erreicht hast und was du im nächsten Monat gerne erreiche würdest. Erweitere die Bereiche, auf die du dich konzentrieren willst. Mach eine Inventur, erstelle Ziele und denke nach, welche der kleinstmögliche nächste Schritt dafür ist.

 

Mit Kaizen den Arbeitsplatz aufräumen

Hier kommt ein Beispiel dafür, wie die Methode in der Praxis aussehen kann.

Wie oben geschildert, besteht der erste Schritt beim Kaizen stets darin, eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Überlege, inwiefern du das Arbeitsklima angenehmer gestalten könntest. Angenommen, du arbeitest in einem eigenen Büro, im Homeoffice oder hast zumindest einen eigenen Schreibtisch, stelle dir die folgenden Fragen:

 

- Beleuchtung: Erhältst du genug Tageslicht? Hat deine Schreibtischlampe ein angenehmes, warmes Licht?

- Persönliche Note: Fühlt sich der Platz wie dein eigener an?

- Grünes: Kannst du von dort aus Bäume oder Pflanzen sehen?

- Haltung: Gibt dir dein Stuhl eine gute Unterstützung? Erreichst du die Tastatur, ohne dich nach vorne beugen zu müssen? Ist die Höhe des Schreibtisches optimal?

- Ordnung: Liegt überall Papier verstreut? Befinden sich vielleicht Gegenstände in unmittelbarer Nähe zu deinem Arbeitsplatz, die nichts mit deiner Arbeit zu tun haben bzw. dich ablenken?

- Stauraum: Hast du ausreichend Platz und ein gutes Aufbewahrungssystem?

 

Überleg dir nach der Bestandsaufnahme kleine Maßnahmen, die du zur Verbesserung ergreifen kannst.

Inspirationen:

- Könntest du dir eine Tageslichtlampe anschaffen, die Glühbirne austauschen oder mit Kolleg*innen, die am Fenster sitzen, rotieren?

- Wie könntest du mehr Grün in dein Arbeitsleben bringen? Besorge dir eine Zimmerpflanze oder sogar nur ein Bild von einem Wald.

- Versuche mal, deine Position zu wechseln. Sei erfinderisch: Stell deinen Papierkorb auf den Schreibtisch, um deinen Laptop zu erhöhen, damit du im Stehen arbeiten kannst (oder besorg dir direkt einen höhenverstellbaren Schreibtisch). Wie wär’s, ab und zu auf einem Gummiball zu sitzen oder vor dem Stuhl zu knien, während der Laptop dort steht?

- Räum auf! Teile die Aufgabe in kleine Schritte ein (z.B. eine Schublade pro Woche) und entsorge alles, was dich von effektiver Arbeit abhält.

 

Raumgestaltung

Ein guter Tipp ist, deinen Wohnraum so zu behandeln, als würde dein Schwarm gleich das erste Mal vorbeikommen. Dein Zuhause sollte dein Rückzugsort sein und deine Persönlichkeit widerspiegeln. Warum nicht mehr von dem, was dir Freude bereitet, an deinem Arbeitsplatz implementieren? Arbeite mit Luft, Licht, Aufbewahrungsboxen, Pflanzen, Farbe und Duft, um den Ort, an dem du viele Stunden verbringst, so angenehm wie möglich zu machen. Wer sagt, dass Akten immer in hässlichen Ordnern sein müssen? Suche dir deine Lieblingsmotive zur Aufhübschung aus! Wie wär’s mit einem Duftöl, das deine Stimmung anhebt? Es gilt wie immer: Alles, was dir Freude bereitet, ist erlaubt.