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#27: How To: Bücher aufräumen nach KonMari®

Die zweite Kategorie, die wir aufräumen, sind Bücher. Dazu zählen Romane, Sachbücher, Bildbände, Coffeetable Books und Zeitschriften.

 

Schritt 1: Trage ALLES auf einem Haufen zusammen.

Auch wenn du der Meinung bist, dein Bücherregal sei bereits aufgeräumt oder du könntest es auch so, wie es ist, joy checken, nimm bitte alle Bücher aus dem Regal heraus. Vergiss nicht, Bücher von anderen Orten in deinem Zuhause zusammenzutragen (Kochbücher beispielsweise stehen oft in der Küche). Vielleicht hast du auch noch Bücher in Rucksäcken oder Taschen? Ja, auch Fachbücher gehören dazu.

 

Dornröschenschlaf

Warum ist es so wichtig, die Bücher aus dem Regal zu nehmen? Bücher stehen oft sehr lange an ihrem Platz, ohne dass sie jemals von uns in die Hand genommen werden. Marie Kondo sagt, angelehnt an den japanischen Glauben, dass Gegenstände, die wir lange nicht benutzt oder berührt haben, in eine Art Schlaf verfallen. Ihre Energie ist eingefroren. Würden wir sie so aufräumen wollen, würden sie nicht ihr wahres Wesen ausstrahlen und uns womöglich zu falschen Entscheidungen führen. Durch das Herausnehmen wecken wir die Bücher wieder auf. Ein zusätzliches Klopfen auf ihren Rücken befreit sie zudem von Staub und lässt ihre Energie wieder zirkulieren. Sind die Bücher einmal aufgeweckt, kannst du mit dem joy check beginnen.

 

Schritt 2: Führe den joy check durch.

Der joy check funktioniert hier genauso wie bei der Kleidung. (Wie du Kleidung nach der KonMari® Methode aufräumst, kannst du im letzten Blogbeitrag nachlesen.) Nimm jedes Buch einzeln in die Hand, halte es vor dein Herz, schließen die Augen und frage dich: Macht es mich glücklich? Beginne auch hier mit einem Buch, von dem du ganz sicher weißt, dass du es liebst. Fühle das Glücksgefühl, das es bei dir auslöst, und positioniere es an einer exponierten Stelle im Raum, sodass du es als Richtschnur immer sehen kannst. Lege die Bücher, Zeitschriften und Co., die du behalten möchtest, auf einen Stapel. Die anderen kommen auf einen anderen Stapel oder direkt in einen Karton, nachdem du dich bei ihnen bedankt hast.

Tipp: Vermeide es, in den Büchern zu lesen. Erstens wird sonst die Aufräumsession zu lang und zweitens geht es hier mehr um dein Gefühl, als um den Inhalt des Buches. Du solltest schon anhand des Covers und anhand des In-die-Hand-Nehmens wissen bzw. fühlen, ob dir das Buch Freude bereitet. Blätter allenfalls kurz durch die Seiten oder lies maximal den Klappentext, wenn du dich gar nicht entscheiden kannst.

 

Das lese ich irgendwann

Wie viele Bücher hast du gefunden, über deren Existenz du nichts (mehr) wusstest? Wie viele eingepackte Bücher waren dabei? Wie viele doppelte? Und wie viele Bücher besitzt du seit Jahren, hast sie aber nie gelesen? Vorsicht bei diesen Die-will-ich-noch-lesen-Büchern! Nehmen wir dieses eine Exemplar, das du dir vor einiger Zeit gekauft hast mit der festen Absicht, es zu lesen. Bis jetzt bist du noch nicht dazu gekommen, aber IRGENDWANN wirst du es sicher lesen... Hier ist eine tolle Chance zur Selbstreflexion, die du willkommen heißen solltest! Antworte ehrlich: Warum hast du es noch nicht gelesen? Wenn du es schon seiteiniger Zeit besitzt und noch nicht gelesen hast, wie wahrscheinlich ist es, dass du es in Zukunft lesen wirst? Kannst du dir jetzt ernsthaft vornehmen, das Buch, sagen wir, heute Abend vor dem Einschlafen zu lesen? Nimm dir konkret vor, es JETZT zu lesen. Leg es auf deinen Nachtisch oder neben den Lesesessel. Wenn du dir ein zeitnahes Lesen nicht vornehmen kannst/willst, lass das Buch gehen.

 

Schritt 3: Verstaue deine Bücher.

Du hast alle Bücher begutachtet und nach dem joy check diejenigen herausgefunden, die dich glücklich machen. Jetzt geht es darum, sie so zu verstauen, dass der Anblick deines Bücherregales dir ebenfalls Freude bereitet. Es gilt allgemein die Regel, dass jedes Buch sichtbar und gut herauszunehmen sein sollte. Bei allem weiteren kannst du deiner Kreativität freien Lauf lassen: Ob du die Bücher nach Farben in einem Regenbogen sortierst, sie nach Thema gruppierst oder nach Autor*in oder Verlag anordnest – es soll ein für dich sinnvolles System herauskommen. Fange mit den dicksten Wälzern oder den höchsten Bildbänden an, sie geben häufig schon die Basis vor, weil sie nicht in jedes Fach passen. Meist lassen sich Regalböden aber auch einfach verstellen, oder du bildest aus den großformatigen Exemplaren einen Stapel. Auch wenn bei der KonMari® Methode Stapel grundsätzlich verboten sind, würde ich bei Coffeetable Books eine Ausnahme machen. Außerdem ist dein eigenes Glücksempfinden wichtiger als alle Regeln!

 

Tritt einen Schritt zurück...

...und lass den Blick noch einmal über die Buchrücken schweifen. Welche Titel und Wörter fallen dir ins Auge? Repräsentieren diese Wörter das, was du in deinem Leben erreichen willst? Sind sie ein Spiegel deiner Persönlichkeit, deiner Interessen und deiner Wünsche? Du möchtest dieses Jahr heiraten, aber in deinem Regal befinden sich viele Titel mit dem Wort „Single"? Oder du möchtest ein Leben voller Freude kreieren, doch deine Bücher haben tragische Namen? Pass auf! Das Gehirn nimmt unterbewusst alles Geschriebene wahr, mit dem wir uns umgeben. Unterschätze nicht die Macht der Wörter! Die Energie von Buchtiteln ist sehr stark. In Japan sagt man, dass Wörter die Realität bilden. Du wirst auf gewisse Weise die Person, die zu den Büchern passt, die im Regal stehen. Also: Gehe die Bücher noch einmal durch und frage dich ernsthaft: Welche Art von Mensch soll das Bücherregal repräsentieren? Wenn du Bücher auf dieser Basis auswählst, wird sich dein Leben in diese Richtung verändern.

 

Was passiert mit den Büchern, die ich nicht haben will?

Du kannst deine aussortierten Bücher zum Beispiel über momox verkaufen. Wenn du Glück hast, bekommst du so für sie noch ein bisschen Geld. Übrigens kann man auch bei der Neuanschaffung von Büchern super nach gebrauchten im Internet gucken, so bleibt alles ein Kreislauf! Bei Exemplaren, die du nicht verkaufen willst, bietet sich der örtliche Wohltätigkeitsladen oder auch ein öffentlicher Bücherschrank an.

Gehörst du zu der Sorte Mensch, die Schwierigkeiten hat, Bücher abzugeben? Dann habe ich für dich einen tollen Tipp: Spende deine aussortierten Bücher deiner Stadtbücherei. So kannst du sie dir zur Not jederzeit ausleihen.